Die Struktur unsere Homepage

Es ist einleuchtend, dass große "Informationsbrocken" aufgeteilt werden sollten, denn kleinere Informationseinheiten sind übersichtlicher und leichter verständlich. Statistisch ist festgestellt, dass die meisten Menschen in ihrem Kurzzeitgedächtnis nur vier bis sieben verschiedene Informationseinheiten speichern können. Also ist darauf zu achten, die Zahl der einzelnen Elemente, die der Leser in sein Kurzzeitgedächtnis aufnehmen muss, möglichst gering zu halten, weil kleinere, in sich geschlossene Informationseinheiten funktioneller und übersichtlicher sind als lange einförmige Einheiten.

Die meisten Web-Sites enthalten Informationen, die von den Besuchern in kleinen Einheiten abgerufen werden können. Es kommt nur selten vor, dass ein Besucher auf dem Bildschirm lange, zusammenhängende Textpassagen liest. Wer auf der Suche nach einer bestimmten Information ist, möchte schnell finden, was er sucht. Er empfindet es als störend, sich durch lange Texte durcharbeiten zu müssen. Längere Passagen werden grundsätzlich als Textdatei abgespeichert und später offline gelesen. (Wo sind denn nun die schönen Bildchen geblieben?).

In unserem beruflichen und sozialen Alltagsleben wird nur selten von uns verlangt, unser Wissen in detaillierten Hierarchien zu präsentieren oder die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Einheiten darzustellen. Wenn wir es jedoch versäumen, unserer Web-Site ein solides und logisches Rückgrat zu geben, wird sie auch dann unfunktionell sein, wenn ihr grundsätzlicher Inhalt klar und gut geschrieben ist. Bei der Organisation von Informationen gibt es vier grundlegende Schritte zu beachten:

  1. Aufteilung in logische Einheiten,
  2. Erstellung einer Hierarchie nach Wichtigkeit und Allgemeinheit,
  3. Verwendung dieser Hierarchie für die Strukturierung von Beziehungen zwischen den einzelnen Informationseinheiten, und
  4. Analyse des funktionalen und ästhetischen Erfolgs des Systems.

Jede Form der Aufbereitung erfordert eine hierarchische Reihung nach Wichtigkeit. Das selbst dann, wenn der einzige Zweck darin besteht, die grundlegenden Navigationsstrukturen für den Besucher festzulegen. Die meisten Informationseinheiten können und sollten nach ihrer Wichtigkeit gereiht und nach dem Grad der Verbindung zwischen ihren einzelnen Einheiten organisiert werden.

erste Gedanken zweite Gedanken

Sobald eine logische Gruppe von Prioritäten feststeht, kann man darangehen, eine Hierarchie aufzubauen. Dabei beginnt man bei den wichtigsten oder allgemeinsten Konzepten und endet bei den optionalen oder spezifischsten Themen. Die hierarchische Organisation im Web ist eine Notwendigkeit. Der Grund dafür liegt darin, dass die meisten Web-Site- und Link-Konzepte sich auf Hierarchien stützen und dabei vom allgemeinsten Überblick über die Site zu immer spezifischer werdenden Sub-Menüs und Inhaltsseiten fortschreiten.

Wenn ein Besucher auf ein neues, komplexes Informationssystem trifft, hat er gleich ein geistiges Modell vor Augen. In einem nächsten Schritt verschafft er sich anhand dieses geistigen Modells eine Vorstellung von den Beziehungen zwischen den einzelnen Themen. Außerdem stellt er Annahmen darüber auf, wo er Dinge finden könnte, die er noch nicht entdeckt hat.

Hierarchische Struktur

Der Erfolg unserer Homepage wird zu einem großen Teil dadurch bestimmt, wie gut das tatsächliches Organisationsmodell mit den Erwartungen übereinstimmt. Wenn die Site logisch aufgebaut ist, kann der Besucher erfolgreiche Prognosen darüber treffen, wo er die gesuchten Dinge auffinden kann.

Wenn der Besucher durch eine Struktur irregeführt wird, die nicht logisch ist (oder die überhaupt keinen verständlichen Zusammenhang erkennen läßt), wird er ständig frustriert, weil er Schwierigkeiten hat, sich zurechtzufinden. Unsere Site sollte auf keinen Fall aussehen wie das untenstehende:

Konfuse Struktur

Nachdem wir unsere Site erstellt haben, sollten wir überprüfen, ob sie ein ansprechendes Erscheinungsbild hat und ob der Aufbau praktisch und effizient ist. Ob eine Web-Site richtig strukturiert ist, hängt im wesentlichen von folgenden Faktoren ab: Dabei spielt es keine Rolle, welche Organisationsstruktur für die Web-Site gewählt wird. Das Ziel besteht darin, eine Hierarchie der Menüs und der Seiten zu schaffen, die dem Besucher natürlich erscheint und ihn bei seiner Arbeit mit der Site nicht stört oder in die Irre führt. Web-Sites wachsen manchmal auf eine fast unheimliche Weise, und oft weitet sich ein ursprünglich vernünftiger Menüaufbau mit der Zeit ins Uferlose aus. Sites mit einer zu flachen Link-Hierarchie brauchen riesige Menüseiten, die mit der Zeit zu verwirrenden "Einkaufszetteln" zusammenhangloser Informationen verkommen, die ohne erkennbares System aufgelistet sind.
zu flache Hierarchie.

Menüsysteme können aber auch zu tief sein, indem die Informationen unter zu vielen Menüschichten vergraben sind:
zu tiefe Hierarchie

Es ist ärgerlich und unnötig, sich durch viele Schichten verschachtelter Menüs durchnavigieren zu müssen, bevor man endlich auf die gesuchte Information stößt.

Wenn unsere Web-Site aktiv wächst, wird das Streben nach der richtigen Ausgewogenheit zwischen Menüs und Seiten zu einem beweglichen Ziel.

ausgewogene Hierarchie.

Wenn alles steht und eine Zeit verstrichen ist, holt euch Feedback von den Besuchern ein und analysiert zudem selbst, wie die Site verwendt wird. Das kann manchmal helfen festzustellen, ob das Menüschema evtl. nicht mehr ausreichend nützlich ist oder ob es schlecht strukturierte Bereiche enthält. Es stimmt natürlich, dass komplexe Dokumentstrukturen tiefe Menühierarchien erfordern. Trotzdem sollte der Besucher niemals dazu gezwungen werden, in eine Menüseite nach der anderen hineinzugehen, wenn auch ein direkter Zugang möglich wäre. Man sollte versuchen, einen gut ausgewogenen Hierarchiebaum zu schaffen. Dieser sollte einen raschen Zugang zu den Informationen ermöglichen.


Autor:   Wolf Zimmer      E-Mail: wozim@t-online.de
Homepage: http://home.t-online.de/home/wozim und http://www.chiemgau.com/apc&tcp/members/wolf